Inzwischen ist der Boom vorbei. Aus dem 3er- ist das 4er-Cabrio mit Blechdach geworden, und die Preise sind in höhere Regionen abgedriftet. Immerhin gibt es mit dem offenen 2er noch ein kleineres Modell mit Stoffdach, das zu Preisen ab 32.500 Euro einen demokratischeren Zugang zum Vergnügen des Offenfahrens verschafft.
Der offene 4er ist inzwischen das einzige viersitzige Blechdach-Cabrio weit und breit. VW Eos, Opel Astra TwinTop und Ford Focus CC haben das Zeitliche gesegnet, desgleichen die entsprechenden Modelle von Volvo, Peugeot und Renault. Zum einen war die Nachfrage geringer als erwartet, zum anderen hatten die Cabrio-Coupés zum Teil anhaltend mit Qualitätsproblemen wie undichten und klappernden Dächern zu kämpfen. BMW hat das anscheinend gut im Griff, große Beschwerden der Kundschaft sind nicht bekannt. Das Dach des 4ers wurde weitgehend unverändert vom Vorgänger übernommen. Es ist dreiteilig und stammt vom Zulieferer Webasto.
Das Metalldach des 4er hat gegenüber den Stoffdächern der Konkurrenz Vor- und Nachteile. Es ist weniger empfindlich gegen Regen und Schnee, Vogelkot und Vandalismus und vermeidet die hässlichen Falten und Risse, die bei Stoffdächern mit der Zeit entstehen. Außerdem ist das Geräuschniveau auf der Autobahn ein wenig niedriger. Auf der anderen Seite braucht das Stahldach wegen der aufwendigen Mechanik etwas länger, bis es im Kofferraum verschwindet, und hinterlässt dann dort nur noch minimalen Platz. So verkleinert sich das Volumen laut ADAC-Messung in diesem Fall von 325 auf 155 Liter.
Der 4er vermeidet eine Sünde vieler Blech-, aber auch Stoffdach-Cabrios: Die Frontscheibe ist nicht so weit nach hinten gezogen, dass sie das Cabrio-Vergnügen beschneidet. Außerdem ist die Karosserie auch offen recht verwindungssteif. Und wie fährt sich das 4er Cabrio sonst? Agil und geschmeidig – da sind gegenüber anderen Derivaten der 3er-Baureihe keine nennenswerten Abstriche zu machen.
Fazit zum BMW 4er Cabrio (F33)
Das BMW 4er Cabrio ist das schönste viersitzige Blechdach-Cabrio im Markt. Das ist keine gewagte Feststellung, haben sich die Konkurrenten mit ähnlichem Konzept doch inzwischen zurückgezogen. Doch der BMW ist auch absolut gut gelungen, verbindet die Ästhetik der 4er-Baureihe mit den Wonnen des Offenfahrens und vermeidet die Fehler, die zum etwas fragwürdigen Ruf der Cabrio-Coupés beigetragen haben. Beim Fahren erweist sich der offene 4er als typischer BMW: Er ist ausgesprochen fahraktiv, bietet aber auch für gemütliches Cruisen genug Bequemlichkeit.