Der erste BMW 3er wurde im Herbst 1975 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt - als Nachfolger der 02er Reihe. Das Modell debütierte als heckgetriebener Zweitürer mit nach vorn geneigter Frontpartie, die es vom 5er geerbt hatte. Neu war das dem Fahrer zugeneigte Cockpit - ein sportliches Gestaltungsmittel. Auch die Motoren der Baureihe E21 waren auf Sportlichkeit ausgelegt: Ab 1977 gab es den Dreier als erstes Fahrzeug seiner Klasse auch mit Sechszylinder-Motoren zu kaufen. Als 323i leistete der Mittelklässler 143 PS. Der schwächste 3er war der 1981 eingeführte BMW 315 mit 75 PS. Bis 1983 wurden insgesamt 1.364.039 Exemplare der Modellreihe verkauft - 4.595 davon waren die sogenannten Topcabriolets, Umbauten mit Überrollbügel des Karosseriebauspezialisten Baur in Stuttgart.
Heute schon ein Klassiker: Die zweite Dreier-Generation (E30)
Die innen und außen etwas gewachsene zweite Generation des Dreiers brachte viele technische Neuerungen. 1982 wurde zunächst der Zweitürer vorgestellt, 1983 folgte der Viertürer. Neu beim E30 war außerdem, dass BMW den 3er mit Dieselmotor anbot: der 324d hatte einen Reihensechszylinder mit 86 PS unter der Haube. 1987 folgte mit dem 324td der erste Turbodiesel. Mit dem Modell "325i Allrad" präsentierte BMW 1985 das erste 4x4-Modell in der Firmengeschichte. Ebenfalls neu war der Katalysator, der erstmals im 325e serienmäßig eingebaut wurde. Als neue Karosserievarianten kamen das erste eigens als solches konstruierte Cabrio hinzu sowie die "Touring" genannte Kombiausführung. Nicht zu vergessen: 1985 wurde der erste M3 vorgestellt - mit 200 PS aus vier Zylindern. Mit insgesamt 2.339.251 verkauften Einheiten übertraf der E30 seinen Vorgänger bei Weitem.
Auf dem Weg zum Topseller: Die dritte Generation (E36)
Die dritte Generation des Dreiers trat 1990 an, zunächst als Viertürer. Erst zwei Jahre später kam der Zweitürer hinzu, den BMW jetzt Coupé nannte. 1993 folgte wieder ein Cabrio. 1994 debütierte eine weitere Karosserievariante, der 3er Compact, ein auf 4,21 Meter gekürztes Auto mit zwei Türen und steilem Heck – das jedoch floppte. Zur Markteinführung leisteten alle Motoren mindestens 100 PS, womit erneut der markentypische Fahrspaß untermauert werden sollte. Diesen steigern und gleichzeitig den Verbrauch senken sollte die variable Nockenwellensteuerung, die erstmals 1992 im 286 PS starken Sechszylindermotor des BMW M3 zum Einsatz kam. Ziviles Topmodell war der 328i mit 193 PS. Ab 1992 gehörte ABS zur Serienausstattung. Nach 2.745.780 verkauften Einheiten wurde der dritte Dreier im Jahr 2000 eingestellt. Die letzte Limousine lief bereits 1998 vom Band, während Coupé und Cabrio noch zwei Jahre weiter verkauft wurden.
Die vierte Dreier-Generation (E46)
Ebenfalls zunächst als Viertürer kam 1998 die vierte Generation auf den Markt, die mit bogenförmiger Dachlinie und L-förmigen Heckleuchten mehr stilistische Dynamik in die Baureihe brachte. Zu den technischen Neuerungen gehörten ein Multifunktionslenkrad, Seiten-Airbags im Fond, Regensensor und Navigationssystem. 1999 rückten Coupé und Kombi nach, im Jahr 2000 das viersitzige Cabrio, das vom Stoßfänger bis zur A-Säule identisch mit dem Coupé war. Im gleichen Jahr wurde auch der M3 neu aufgelegt. Im Folgejahr gab es wieder – und zum letzten Mal – einen 3er Compact. Unter der Haube setzte BMW verstärkt auf Diesel. Im 320d bauten die Bayern erstmals überhaupt einen Dieselmotor mit Direkteinspritzung ein. Die Common-Rail-Technik wurde im 330d mit 184 PS erstmals eingesetzt – anstatt einer Verteiler-Einspritzpumpe. 2001 wurde die Dynamische Stabilitäts-Kontrolle (DSC) Teil der Serienausstattung. Insgesamt verkaufte BMW 3.266.885 Einheiten der vierten Modellgeneration.
Willkommen in der Neuzeit: Der fünfte 3er (E90)
Mit der 2005 eingeführten fünften Generation wurden Kraftstoffeinsparung und Emissionsreduzierung wichtiger. Bremsenergie-Rückgewinnung, Start-Stopp-Funktion oder Schaltpunktanzeige waren die Maßnahmen, die BMW unter dem Marketing-Begriff „EfficientDynamics“ zusammenfasste und den Vierzylindern angedeihen ließ. Zu einem „Öko-Mobil“ wurde der 3er damit freilich nicht. Vom M3, jetzt mit einem neu entwickelten V8 mit 420 PS bestückt, wurden neben dem Coupé auch ein Cabrio und eine Limousine aufgelegt. Speerspitze bei den Dieselmotoren war ein 3,0 Liter großes Triebwerk im 335d, das dank TwinTurbo und Common-Rail-Direkteinspritzung auf 286 PS und 580 Newtonmeter Drehmoment kam. Neben dem Touring und dem auch in ziviler Ausführung gebauten Coupé kam zudem wieder ein Cabrio zu den Händlern, das erstmals ein versenkbares Hardtop erhielt. Der Absatz der fünften Generation lag mit 3.102.345 Einheiten leicht unter dem des Vorgängers.
Größer, sparsamer, sicherer: Die Baureihe F30
Seit 2012 steht die sechste Generation beim Händler, bei der BMW die Nomenklatur etwas durcheinander brachte. Coupé und Cabrio sind, obwohl sie auf dem 3er basieren, seitdem eigenständige Baureihen und werden als 4er angeboten. Dafür gesellte sich mit dem 3er Gran Turismo eine neue Karosserievariante dazu. Merkmale sind vor allem eine coupéartige Dachlinie, eine leicht erhöhte Sitzposition sowie ein Kofferraumvolumen, das mit 520 Litern über dem des Kombis liegt. Der technische Fortschritt zeigt sich durch neue Fahrerassistenzsysteme. Neben einem Head-up-Display hielt etwa auch ein Notrufsystem mit Ortungsfunktion Einzug in die Modellreihe. Die Serienausstattung umfasst unter anderem noch einen Fahrmodus-Schalter, Klimaautomatik und eine elektrische Heckklappe, wahlweise berührungslos zu öffnen. Als erstes Fahrzeug im Segment ist der 3er der sechsten Generation mit 8-Gang-Steptronic-Getriebe zu haben. Motorenseitig setzt BMW im 3er ausschließlich auf Twinturbo. Im Antriebsprogramm kam der 3er ActiveHybrid als erstes Hybridmodell der Modellreihe hinzu – mit einem Reihensechszylinder plus Elektromotor und einer Systemleistung von 340 PS. 2016 startete der Plug-in-Hybrid 330e.