Der große Erfolg der Baureihe E36 war unter anderem auch auf die vielen Karosserie-Varianten zurückzuführen. Nach der Limousine erschien 1992 das Coupé als erster Ableger auf dem Markt, später folgten noch Cabriolet, Touring und Compact. Obwohl das Coupé in Abmessungen und Gestalt sehr der Ausgangsbasis ähnelte, besaß es keine Karosserie-Gleichteile mit der Limousine.
Gegenüber seinen Coupé-Rivalen verfügte der BMW 3 über die besseren Sechszylinder-Motoren und das beste Fahrverhalten. Die Fünfzylinder-Motoren des Volvo C70 konnten an die Laufkultur der BMW-Maschinen ebenso wenig heranreichen wie etwa die Aggregate im Mercedes CLK. Im Vergleich mit dem Peugeot 406 wiederum zeigten die Coupés aus Schweden und Deutschland eine bessere Verarbeitungsqualität und Korrosionsvorsorge.
Leistungsstarke Benzinmotoren
Im Unterschied zur Limousine wurde das 3er Coupé nicht mit Dieselmotoren ausgestattet. Der Einstiegsbenziner 316i entwickelte 102 PS, der überaus starke M3 verfügte in der späten Ausbaustufe sogar über 321 PS. Als besonders gelungen galten die Reihensechszylinder-Motoren von 320i, 323i, 325i und 328i, die überdies eine außergewöhnlich lange Lebensdauer kennzeichnete.
Magere Grundausstattung
Obwohl die BMW 3 Coupés erheblich teurer als die Limousinen waren, konnte ihre dürftige Grundausstattung nicht überzeugen. Nur gegen saftige Aufpreise waren Klimaautomatik, Lederausstattung, HiFi-System, Sportsitze oder ein elektrisches Schiebe-Hebedach erhältlich.
Schlechte Noten im Crashtest
Der 1997 eingeführte Euro-NCAP-Crashtest offenbarte erhebliche Sicherheitsmängel in der Baureihe E36. Das Auto konnte weder im frontalen noch seitlichen Aufprall oder bei der Kindersicherheit überzeugen. Die Sicherheitsausstattung eines BMW 3er Coupés des Jahres 1998 war allerdings gut. Dazu gehörten unter anderem Airbags und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, moderne Gurte mit Strammer und Gurtkraftbegrenzer, ABS und das sogenannte Automatische Stabilitäts-Control + Traktion (ASC+T).
Gute Qualität
Die Vier- und Sechszylinder-Motoren sowie die manuellen und automatischen Getriebe des BMW 3er genossen den Ruf ausgereifter und langlebiger Technik. Typische Fahrwerksdefekte an der Vorderachse jedoch waren ausgeschlagene Gelenke, defekte Querlenker, Spurstangen und Pendelstützen. An der Hinterachse waren defekte Federn und Lager häufig anzutreffen.
Grundsätzlich waren die Fahrzeuge der Baureihe E36 gut gegen Rost geschützt. Korrosion konnte aber die vorderen Kotflügel und die Endstücke der Schweller betreffen. Darüber hinaus waren die hinteren Radhäuser sowie die Tür- und Haubenkanten mehr oder weniger rostanfällig.
Fazit: BMW 3er Coupé (E36)
Das BMW 3er Coupé aus der Baureihe E36 verfügte über den gleichen zeitlos-eleganten Strich wie die Limousine. Das Coupé wirkte allerdings deutlich flacher und gestreckter, obwohl sein Radstand mit dem der Limousine übereinstimmte. Der kompakte Zweisitzer fuhr sich ebenso leichtfüßig und zielgenau wie die Ausgangsbasis und vermittelte in Kombination mit den Sechszylinder-Motoren alle Qualitäten eines kleinen, aber feinen Gran Turismo. Wer einen künftigen Klassiker aus der Feder des großen Autodesigners Claus Luthe zu einem noch günstigen Preis sucht, der könnte mit dem BMW 3er Coupé aus der Baureihe E36 das richtige Fahrzeug finden.