Der 1er BMW vermittelt einen direkten Kontakt zur Straße, lenkt präzise, schaltet knackig und federt straff – aber nicht beinhart.
Einziger Kompaktwagen mit Hinterradantrieb
Der BMW 1er ist das einzige Modell seiner Klasse mit Hinterradantrieb. Das gefällt sportlichen Fahrern besonders in Kurven. Er vermittelt einen direkten Kontakt zur Straße, lenkt präzise, schaltet knackig und federt straff – aber nicht beinhart.
Im Innenraum bestimmen sportliche Sachlichkeit und die Farbe Schwarz das Bild. Die tiefe Sitzposition in den gut konturierten Sitzen untersreichen die Sportlichkeit. Alle Schalter und Hebel liegen griffgünstig, das iDrive-Bediensystem gilt als das Beste seiner Art. Verarbeitung und Materialqualität erfüllen den Anspruch von BMW.
Bescheidene Platzverhältnisse
Das sportliche Design und die knackigen Proportionen lassen sich im Innenraum nicht verbergen. In der zweiten Sitzreihe und im Kofferraum fehlt es an Platz. Zwar legte der F20 gegenüber seinem Vorgänger E87 in beiden Kategorien zu. Für ein Auto von immerhin 4,32 Meter Länge geht es dennoch recht beengt zu. Speziell der Audi A3 Sportback, einer der wichtigsten Rivalen, bietet bei gleicher Außenlänge spürbar mehr Platz.
Ähnlich eng fühlt sich die Mercedes A-Klasse an. Ihr Innenraum fällt mindestens ebenso knapp und noch unübersichtlicher aus als der des BMW 1er. Zudem hat sie aus Sicht von Sportfreunden den Makel des Vorderradantriebs. Einen weiteren Rivalen findet der BMW 1er im eigenen Haus. Der Mini ist als Fünftürer erhältlich, interpretiert das Sportthema aber auf verspieltere, weniger ernsthafte Weise.
Preislich liegt der BMW 1er Fünftürer nach dem Facelift mit mindestens 24.000 Euro auf dem Niveau seiner Premiumkonkurrenz. Der Kompaktklasse ist er in diesem Punkt aber entrückt. Zum Vergleich: Der günstigste Kia Cee‘d kostet 9.000 Euro weniger, ein vergleichbar ausgestatteter VW Golf noch etwa 2.000 Euro. Da ist der hohe Wiederverkaufswert nur ein schwacher Trost.
Fazit zum BMW 1er Fünftürer (F20)
Der typische Käufer des BMW 1er lebt in der Stadt, muss nicht viel transportieren und hat ein leidenschaftliches Verhältnis zum Thema Auto. Es gibt nicht viele Vernunftkriterien, die für den Kauf eines BMW 1er F20 sprechen. Er ist gut verarbeitet und verspricht hohe Langzeitqualität. Dem stehen aber hohe Preise und ein überschaubares Platzangebot gegenüber. Für einen Stadtwagen ist der F20 mit seinen 4,32 Meter fast schon zu lang.
Die Stärke des kleinsten BMW ist der Fahrspaß. Kaum einer in seiner Klasse lässt sich mit solcher Schärfe durch Kurven scheuchen und vermittelt einen derart unmittelbaren Kontakt zur Straße, ohne dabei unkomfortabel zu sein.
Für den Fünftürer der BMW 1er Serie entscheiden sich Käufer, die in der Kompaktklasse Wert auf das Prädikat „Premium“ legen, den Audi A3 aber zu kühl, die Mercedes A-Klasse zu bemüht und den VW Golf überhaupt langweilig finden. Gegenüber seinem hauseigenen Konkurrenten Mini ist der BMW Einser die seriösere, erwachsenere Alternative.