Serienpremiere im Jahr 1998
Konstruiert aus dem gleichen Baukasten wie der VW Golf und der Audi A3, hatte der Sportwagen einen schweren Start: Weil er in schnell gefahrenen Kurven sehr plötzlich ins Übersteuern kam und sich daraufhin einige schwere Unfälle ereigneten, musste er in einer aufsehenerregenden Rückrufaktion mit einem ausfahrbaren Heckspoiler und dem damals noch exotischen ESP nachgerüstet werden.
Seinem Ruf schadete das aber kaum. Im Gegenteil: Obwohl der TT eigentlich nur ein Nischenmodell war, pflegte Audi die Baureihe liebevoll und erweiterte sie kontinuierlich. Hatte es anfangs nur Vierzylinder mit Front- oder Quattro-Antrieb von 150 PS aufwärts gegeben, bauten die Bayern später auch den Reihensechszylinder aus dem VW Golf R32 ein und steigerten die Leistung so bis auf 250 PS. Wohl nie stand es außer Frage, dass der TT einen Nachfolger bekommen würde.
Zweite Generation ab 2006
Die Folgegeneration gab ihren Einstand im Herbst 2006 und folgte der gleichen Dramaturgie: Erst kam das Coupé und im Frühjahr darauf der Roadster. Das Design war wieder vom Bauhaus inspiriert und streng geometrisch, die Karosserie allerdings folgte einem neuen Konstruktionsprinzip: Audi Space Frame nannten die Ingolstädter die Mischbauweise aus Stahl und Aluminium, mit der die Stabilität erhöht und das Gewicht gesenkt wurden. Zu den weiteren Besonderheiten der zweiten Generation zählte auch der erste Einsatz der adaptiven Dämpfer unter der Bezeichnung Magnetic Ride.
Auch bei den Motoren des nach wie vor mit Front- und quattro-Antrieb lieferbaren TT verfolgte Audi einen neuen Kurs: Nach dem Start mit Vierzylindern und dem VR6-Triebwerk kam 2008 der erste TT mit Diesel-Motor. Später spreizten die Bayern die Palette noch weiter und stellten die Sportmodelle TT S (2008) mit 272 PS und TT RS (2009) mit einem 340 PS starken Fünfzylinder vor.
Seit 2014 im MQB zu Hause
Die dritte Generation des TT ging 2014 als Coupé und 2015 als Roadster an den Start und ging mit dem Wechsel auf den Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns einher. Auch diese Auflage folgte vergleichsweise streng dem alten Design, ging aber mit der neuen Architektur technisch einen deutlichen Schritt weiter. Die Plattform ist leichter, sie bietet bei mehr Radstand und kaum veränderter Länge mehr Platz und knackigere Proportionen und sie erlaubt den Einsatz zahlreicher neuer Technologien. So bekommt der Sportwagen auf Wunsch die komplett animierten Instrumente des Virtual Cockpit, macht mit LED-Matrixscheinwerfern die Nacht zum Tage und ändert mit dem Drive Select-System seinen Charakter auf Knopfdruck.
Anders als bei den ersten beiden Generationen fächerte Audi die Modellpalette diesmal schon sehr früh sehr weit auf: Der TT S (310 PS) war bereits gleich zum Start verfügbar, der TT RS (400 PS) folgte Anfang 2017. Das schafft Entwicklungskapazitäten für mögliche Neuzugänge in der Modellfamilie. Denn mit der Studie TT Sportback zeigten die Bayern schon 2014, dass sie sich den TT auch als Shooting Break mit SUV-Anleihen wie robuster Beplankung und erhöhter Bodenfreiheit vorstellen können.