Der Q5 ist für Audi eine Bank – als moderner Geländewagen mit solidem Platzangebot, variablem Innenleben und umfangreichen Ausstattungsoptionen steht er nicht nur im Vergleich zu Konkurrenten wie dem BMW X3 oder dem Mercedes GLC gut da, sondern ist für Firmenkunden, Vielfahrer und Familien eine zeitgemäße Alternative zum Kombi.
So hat es die erste Generation aus dem Jahr 2008 an die Spitze des Segments gebracht. Das ist eine Position, die Audi mit der 2016 eingeführten Neuauflage verteidigen möchte. Dabei setzten die Bayern vor allem auf den Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns, der ihnen neben einer leichteren aber geräumigeren Karosserie vor allem Zugriff auf zahlreiche neue Technologien wie das Virtual Cockpit oder die LED-Matrix-Scheinwerfer verschafft.
Magere Motorpalette
Unter der Haube bietet Audi den Q5-Kunden (noch) eine vergleichsweise dürftige Auswahl an Antriebsalterativen. Es gibt lediglich drei TDI-Motoren mit 2,0 Litern Hubraum und 150 bis 190 PS sowie zwei Benziner, den 2.0 TFSI mit vier Zylinder und 252 PS sowie einen 354 PS starken V6-Motor mit 3,0 Liter Hubraum für das Top-Modell SQ5. Während Audi für die Selbstzünder zur besseren Spreizung bereits einen V6 mit 286 PS angekündigt hat, ist von schwächeren Benzinern noch nicht die Rede. Genauso wenig wie von alternativen Antrieben.
Sieht man vom Basis-Modell mit Frontantrieb und Schaltgetriebe ab, sind alle Q5 mit dem Allradantrieb quattro ausgestattet und wechseln die Gänge von selbst. Bei den Vierzylindern mit einem Doppelkupplungsgetriebe, bei den V6-Motoren mit Automatik. Dabei erreicht der Geländewagen Spitzengeschwindigkeiten zwischen 206 und 250 km/h und kommt auf Verbrauchswerte zwischen 4,5 Litern Diesel und 8,3 Litern Benzin.
Die Ausstattung des Q5 ist vor allem eine Frage des Preises. Zwar staffiert Audi den Geländewagen so gut aus wie ein Oberklasse-Modell, lässt sich die meisten Extras aber auch extra bezahlen – selbst wenn man statt des Grundmodells die beiden gleichwertigen Varianten Q5 sport und Q5 design oder gar den SQ5 bestellt. Wer neben Standards wie den Xenon-Scheinwerfern, der Klimaautomatik, dem einstellbaren Geschwindigkeitsbegrenzer oder dem Sportfahrwerk mit Audi drive select auch Neuerungen wie das LED-Matrix-Licht, das Virtual Cockpit mit seinen animierten Anzeigen oder die verschiebbare Rückbank möchte, wird deshalb noch einmal zur Kasse gebeten.
Was für Komfort, Design und Funktion gilt, ist bei der Sicherheit nicht anders. Die Grundausstattung mit sechs Airbags und einem vorausschauenden Notbremsassistenten hat zwar für fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest gereicht. Doch Errungenschaften wie die Einparkautomatik, das erweiterte pre sense-Paket mit elektronischer Rücksichtnahme und präventivem Unfallschutz oder das Head-up-Display gibt es nur gegen Aufpreis. Immerhin ist abgesehen vom Basismodell der quattro-Antrieb ein Standard. Und auch der schafft schließlich eine gewisse Sicherheit.
Stolze Positionierung gegenüber der Konkurrenz
Angesichts der vielen Optionen sind die Grundpreise des Q5 nur bedingt aussagekräftig. Sie beginnen bei 39.500 Euro für den 150 PS-Diesel mit Frontantrieb und Schaltgetriebe und reichen bis 64.900 Euro für den SQ5 mit seinem 354 PS starken V6-Benziner – lassen sich aber spielend um 20.000 bis 30.000 Euro in die Höhe treiben.
Aus der Position des Segmentführers heraus hat Audi bei der Preisfindung wenig Rücksicht auf die Wettbewerber genommen. Der Q5 ist deshalb nicht nur teurer als der BMW X3, der ab 38.800 Euro zu haben ist, er liegt in einer vergleichbaren Motorisierung auch ungewöhnlich nah am Mercedes GLC.
Fazit zum Audi Q5
Der Audi Q5 ist der stille Star unter den vornehmen SUVs aus Deutschland. Unaufgeregt, elegant gezeichnet und souverän zu fahren, überzeugt er vor allem mit seinen inneren Werten, Perfektion sowie einer Liebe zum Detail. Außerdem bietet er vor allem beim Infotainment und den Anzeigen das beste Angebot im Segment und ist mit einer umfangreichen Auswahl an Assistenzsystemen auf der sicheren Seite. Allerdings lässt sich Audi diesen Vorsprung auch teuer bezahlen.
Während der Q5 mit diesem Paket wichtige Wettbewerber wie den BMW X3 oder den Mercedes GLC nicht fürchten muss, wird er damit allerdings zu einer Gefahr für einzelne Vertreter der eigenen Modellfamilie. Denn von ein paar Litern mehr Kofferraum und einer breiteren Motorenpalette abgesehen gibt es plötzlich nur noch wenig, was für einen A4 Avant spricht.