Die Mission des Audi A6 (C5), der sein Debüt 1997 feierte, war klar: Mit dieser Baureihe wollte sich Audi bei den Limousinen der oberen Mittelklasse im Kreis der Premiumhersteller etablieren. Deswegen wurde auch eine Qualitätsoffensive initialisiert, die maßgebend für alle folgende Audi-Modelle werden sollte. Wie die Limousine profitierte auch der A6 Avant von der neuen Stoßrichtung und wurde sehr schnell zu einer beliebten Alternative zum T-Modell der Mercedes E-Klasse und dem BMW 5er Touring. Mit dem höhergelegten A6 allroad bekam der Avant ein zusätzliches Derivat, mit dem die aufkommende Nachfrage nach Crossover-Modellen befriedigt werden sollte.
Topmodell RS 6 plus nur als Avant
Wie bei der Limousine ließ die Motorenauswahl beim Audi A6 Avant C5 kaum Wünsche offen. Vor allem bei den Benzinern konnte man zwischen verschiedenen Ausbau- und Hubraumstufen wählen. Ein besonderes Schmankerl stellte der RS6 plus mit 480 PS dar, der gegen Ende des Modellzyklus auf den Markt kam und nur als Avant zu haben war. Wer nicht ganz so viel unbändige Kraft inklusive entsprechendem Spritkonsum wollte, entschied sich für eine weniger hochgezüchtete Version des 4,2-Liter-V8 mit 300 PS. Für Traktion sorgte hier serienmäßig der Quattro-Allradantrieb, der bei schwächeren Modellen optional war, da der Frontantrieb trotz der Mehrlenker-Vorderachse bisweilen an seine Grenzen stieß.
Bei den Dieselmotoren reichte die Leistung bis zu vergleichsweise geringen 180 PS, die aus einem 2,5 Liter-V6-Aggregat generiert wurden. Der Einstiegs-Vierzylinder 1.9 TDI hatte zunächst 110 PS und schaffte später mit der Pumpe-Düse-Technik 130 PS, welche deutlich besser zum A6 Avant passten. Bei den Getrieben setzte Audi erstmals auf die stufenlose Multitronic-Automatik, die dem Komfortbedürfnis der Autofahrer Rechnung tragen sollte, sich aber auf lange Sicht nicht durchsetzte.
Modellpflege senkt Lärmpegel
Die Verarbeitungsqualität war beim Audi A6 Avant der Baureihe C5 sehr hoch. Vor allem im Innenraum achteten die Ingolstädter auf eine ansprechende Materialanmutung. Die Instrumente bekamen einen Chromring und das Cockpit einen höheren Softlackanteil. Das „Schöner-Wohnen-Gefühl“ verbesserte sich noch mit der Modellpflege 2001, bei der der Geräuschpegel in der Fahrgastzelle um etwa 40 Prozent, beziehungsweise um zwei Dezibel gesenkt wurde. Ausschlaggebend dafür waren neue Dämmmaterialien, dickere Seitenscheiben, eine steifere Konstruktion des Autos und geringere ungefederte Massen. Bei der Sicherheit schnitt der Audi A6 C5 dagegen nicht berauschend ab und bekam im Euro-NCAP-Crashtest lediglich drei von fünf Sternen.
Fazit zum Audi A6 Avant C5 (Typ B)
Mit dem Audi A6 Avant etablierte sich der Ingolstädter Automobilbauer im Kreis der Premiumhersteller. Aufgrund seines großen Kofferraums mit einem Volumen von 455 bis 1590 Litern und der ansehnlichen Silhouette avancierte der Kombi schnell zu einem gefragten Modell. Gegen Ende des Modellzyklus 2004 brachte Audi mit dem RS6 plus eine 480 PS-Powerversion heraus, die ausschließlich dem Avant vorbehalten war. Auch die Mehrlenker-Vorderachse, die noch heute bei Audi-Modellen mit längseingebauten Motor verwendet wird, sorgte für Komfort und Dynamik.