Das Audi A4 Cabrio der Baureihe B6 stand erst 2002 bei den Händlern und damit rund zwei Jahre später als die Limousine. Damit waren etwaige Probleme beim Anlauf der Produktion und daraus resultierende technische „Kinderkrankheiten“ bereits ausgeräumt. Generell überzeugte das Audi A4 Cabrio durch eine gute Verarbeitung und eine ansprechenden Materialanmutung, die mit dem Wechsel zur B7 Baureihe im Jahr 2005 nochmals verbessert wurde. Beim Interieur hielten sich die Veränderungen in Grenzen, lediglich die Materialien und das Infotainment wurden im Laufe des Modellzyklus aufgerüstet.
Gute Sicherheit
Das Audi A4 Cabrio verfügte über eine gute Sicherheit, dank der sehr robusten und verwindungssteifen Karosserie, bei der gegenüber dem Avant und der Limousine verstärkten A-Säule ein wichtiges Element des Schutzkonzeptes beim Cabrio war. Hinter den Fond-Kopfstützen schnellten im Notfall Überrollbügel nach oben und behüteten so die Passagiere vor Unbill. Grundsätzlich waren sechs Airbags am Bord, Luftsäcke im Fond kosteten Aufpreis. Im Euro-NCAP-Crashtest ergatterte die A4-Baureihe vier Sterne, wobei vor allem der Fußgängerschutz kritisiert wurde.
Mit dem Wechsel zur Baureihe B7 wurde die Sicherheit noch einmal verbessert. Die Airbags lösten jetzt zweistufig – je nach Heftigkeit der Kollision – aus, das ESP gab es in der aktuellsten Ausbaustufe und die Bremsen griffen auch bei Nässe sofort kräftig zu. Der Kniff war, dass sich die Bremsklötze vom Fahrer unbemerkt an die Bremsscheiben legten und diese so von dem Feuchtigkeitsfilm befreiten.
Weniger Motoren als die Limousine
Die Anzahl der Motorisierungen beim Audi A4 Cabrio B6/B7 war vernünftig, wenn auch geringer als bei der Limousine und dem Avant. Zum Beispiel waren für die Frischluft-Version des A4 der 1,6-Liter-Benziner und der 1.9 TD-Diesel nicht erhältlich. Dafür standen das S4 Cabrio und später der RS4 mit 420 PS starkem V8 zur Wahl. Letzterer wurde als Konkurrent zum BMW M3 positioniert. Die aufgeladenen 2.0 TFSI-Motoren überzeugten nach dem Wechsel zur B7-Modellreihe durch Downsizing und Fahrleistung, konnten aber auch durch einen erhöhten Ölverbrauch das Budget des A4-Cabriobesitzers belasten. Bei den Dieselmotorisierungen hielten die 2.0 TDI-, die 2,7 TDI- und die 3.0 TDI- Aggregate Einzug und ersetzten die in die Jahre gekommenen 2.5 TDI-Triebwerke.
Grundsätzlich war das A4 Cabrio mit einem Frontantrieb ausgestattet, bei den stärkeren Modellen war der Allradantrieb Quattro optional, bei den Topmotorisierungen serienmäßig, um die Kraft auf den Asphalt zu bekommen. Mit der manuellen Sechsgangschaltung und der Tiptronic-Wandlerautomatik war man gut unterwegs, lediglich die stufenlose Multitronic agierte müde und raubte dem Motor Temperament.
Ausgewogenes Fahrwerk
Das Audi A4 Cabrio besaß ein ausgewogenes Fahrwerk und war mehr als Gleiter denn als sportlicher Kurvenräuber ausgelegt. Beim Wechsel zum B7 wurde auch das Fahrwerk verbessert. Die Vierlenker-Vorderachse und Trapezlenker-Hinterachse wurden mit Komponenten aus dem Audi S4 und A6 verfeinert, was zu einer ausgewogeneren Abstimmung führte.
Fazit zum Audi A4 B6/B7 Cabrio
Mit dem A4 Cabrio brachte Audi 2002 ein rundherum gelungenes Fahrzeug auf den Markt, das aufgrund der Verarbeitung und der Qualität sowie der Optik eine Menge Fans fand. Auch wenn beim Wechsel zur Baureihe B7 an verschiedenen Stellschrauben gedreht wurde, blieb die solide Technik dennoch erhalten.