Als die Neuauflage auf der IAA 2015 enthüllt wurde, konnten die Erwartungen kaum höher sein. Auch die Erbin des Ur-Modells sollte die Marke wieder in der Mittelklasse etablieren. Sie markierte zudem den Start einer Produktoffensive, die mit dem Stelvio zuletzt den Eintritt ins Boom-Segment der SUV bedeutete.
Am Messestand konnte eine sportlich gezeichnete Limousine in Augenschein genommen werden, 4,64 Meter lang, alfa-typisch individuell gezeichnet, woran allein schon der Kühlergrill in Form eines umgedrehten Dreiecks großen Anteil besaß, denn seine Spitze reichte weit nach unten und das Nummernschild wurde wie eh und je an die Seite verdrängt.
Dank 510 PS in 3,9 Sekunden auf 100
Die neue Plattform ermöglichte die Auslegung als Hecktriebler sowie als Allradler – in beiden Versionen kam die Giulia 2016 auf den Markt, wenn auch nur die stärkeren Varianten mit dem „Q4“-Kürzel für die Kraftübertragung auf alle vier Räder standen.
Doch auf der Messe schlug Alfa zunächst mit der Sportversion Quadrifoglio auf die Pauke. Ein von der Konzernschwester Ferrari mitentwickelter V6-Doppelturbo mit 510 PS stemmte aus 2,9 Litern 600 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle, womit die viertürige Limousine in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis auf 307 km/h beschleunigte.
Während die Sportversion mit Kohlefaserbauteilen auch beim Preis mit über 70.000 Euro einen Spitzenplatz belegte, kamen auch zivilere Versionen in die Showrooms – als Konkurrenten von Audi A4, Mercedes C-Klasse, Ford Mondeo, Opel Insignia oder dem BMW 3er. Den Anfang machten zwei 2,2 Liter große Dieselversionen mit 150 PS und 180 PS, später kam eine Einstiegs-Ausbaustufe mit 136 PS hinzu.
Ein 180-PS-Motor als Spritsparmeister
Spritsparmeister war allerdings die nachgereichte 180-PS-Version in der Advanced Efficiency-Ausführung, die den Normverbrauch von 4,2 Liter auf 3,8 Liter drückte und damit einen CO2-Ausstoß von offiziell 99 Gramm je Kilometer ermöglichte. Dennoch waren bis zu 230 km/h möglich. Als Benziner komplettierten zwei 2,0-Liter-Turbos mit 200 PS und 280 PS die Motorenpalette.
Unabhängig vom Ausmaß der Motorkraft sollen alle Ausführungen Sportlergeist versprühen – zu sehen etwa am auf den Fahrer ausgerichteten Cockpit. Und natürlich dem Fahrverhalten: Das Handling ist spitze, die Lenkung knackig präzise, das Fahrwerk straff, ohne den Komfort zu vernachlässigen.