Als der Alfa Brera 2005 auf der Leipziger AMI dem deutschen Publikum vorgestellt wurde, schlugen die Herzen der Auto-Fans höher. Das von „Italdesign Giugiaro“ entworfene Blechkleid sah prächtig aus und knüpfte an die Sportwagen-Ikonen des italienischen Sportwagen-Herstellers aus den ruhmreichen 1960er und 1970er Jahre an.
Schwere Plattform
Die geschmeidige Optik des Blechkleides ließ sich leider nicht eins zu eins in Agilität übersetzen. Der Hauptgrund lag in der in die Jahre gekommenen und viel zu schweren technischen GM-Plattform, die dem Coupé alle Dynamik raubte. Zudem war der Brera als Fronttriebler ausgelegt und neigte bei forcierter Fahrweise zum Untersteuern. Abhilfe schaffte da der Allradantrieb Q4, der aber nicht für jede Motorisierung erhältlich war und zudem den Brera noch schwerer machte.
Auch die Motoren konnten nicht durchgängig das Dynamikversprechen halten, das das Design suggerierte. Die meisten Benziner fielen durch ihren hohen Verbrauch und nicht zwingend durch gelungene Kraftentfaltung auf. Vor allem der Top-Benziner mit 3,2 Litern Hubraum und 260 PS war sehr durstig. Eine Ausnahme stellte der 1.8 TBI 16V-Beziner mit 200 PS dar, der aber erst gegen Ende des Modellzyklus auf den Markt kam. Bei den Diesel-Motoren sah es dagegen besser aus. Vor allem der 2.4 JTDM mit zuletzt 210 PS harmonierte mit dem Brera und trieb auch den Verbrauch nicht allzu sehr in die Höhe.
Umfangreiche Ausstattung
Mit dem Brera wollte Alfa Romeo wieder im Premium-Segment mitmischen und Autos wie dem Audi TT die Käufer streitig machen. Entsprechend ambitioniert war auch der Grundpreis von 33.050 Euro für einen 2.2 JTS 16V im Jahr 2007 ausgefallen. Doch dafür bot der Alfa Romeo Brera immerhin eine umfangreiche Ausstattung, bei der serienmäßig bereits eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und ein MP3/CD-Radio an Bord waren.
Allerdings war es mit der Verarbeitung nicht immer zum Besten bestellt. Die Lenkung machte Probleme (wurde Mitte 2007 korrigiert) und bisweilen wackelten auch die Vordersitze. Dagegen war die Sicherheit mit sieben Airbags ein Pluspunkt, zumal das Chassis vom Alfa Romeo 159 stammte, der im Euro-NCAP-Crashtest die Maximalwertung von fünf Sternen erhielt.
Fazit zum Alfa Romeo Brera (939)
Der Alfa Romeo Brera beeindruckte optisch. Agilität und Fahrdynamik konnten jedoch nicht mit dem schnittigen Aussehen mithalten. Das lag zum einen an der schweren und veralteten GM/Fiat-Plattform, zum anderen an der Tatsache, dass der Brera als Frontriebler konzipiert war und der Allradantrieb nicht für alle Varianten zur Verfügung stand. Auch die Motoren waren in puncto Kraftentfaltung und Verbrauch nicht über alle Zweifel erhaben, gleiches galt übrigens auch für die Verarbeitungsqualität. Dafür ließ der Brera bei der Sicherheit nur wenig Kritik zu.