Der Alfa Romeo 159 Sportwagon punktete vor allem mit seinem Design. Die schnittige Form ließ das Herz eines jeden Fans der italienischen Marke höher schlagen. Auch bei den Modelpflegen ging man sehr behutsam zu Werke, sodass der Alfa Romeo 159 seine sportliche Identität über die gesamte Modelllaufzeit wahren konnte. Ohne direkten Nachfolger jedoch war mit dem Auslaufen der Produktion die Phase Mittelklasse für Alfa Romeo auch schon wieder beendet.
Viele Motoren, nur wenige überzeugen
Beim Alfa Romeo 159 standen viele Motorisierungen zur Auswahl. Allerdings war nicht jedes Triebwerk ein Volltreffer. Vor allem die Benziner, bei denen gerade noch die Zylinderköpfe von Alfa Romeo stammten, überzeugten nicht auf ganzer Linie. Die beste Wahl bei den Otto-Triebwerken war der aufgeladene 1.8 l TBi mit 200 PS, der allerdings erst ab 2008 erhältlich war. Bei den Diesel-Aggregaten sah es grundsätzlich besser aus, wobei die modernsten Zweiliter-Vierzylinder ebenfalls erst spät im Modellzyklus im Alfa Romeo 159 Sportwagon verbaut wurden.
Man kann es nicht allen recht machen – beschreibt das Dilemma des Alfa Romeo 150 Sportwagon wohl am besten. Denn die technische Plattform, auf der der Kombi stand, sollte sowohl für GM- als auch für Fiat-Modelle geeignet sein und verschieden Antriebsstränge aufnehmen können, darunter auch V8-Motoren. Das erklärte auch das vergleichsweise hohe Gewicht des Alfa Romeo Sportwagons von bis zu 1.825 Kilogramm. Die positive Seite war eine hohe Verwindungssteifigkeit des Chassis, was beim Komfort und der Fahrdynamik half. Dagegen wirkte sich das Gewicht natürlich auch negativ auf den Verbrauch aus.
Mickriger Kofferraum
Im Gegensatz zur sportlich-eleganten Aufmachung waren die praktischen Qualitäten eher durchwachsen. Bei einer Länge von 4,66 Metern war im Alfa Romeo 159 Sportwagon vorne genug Platz. Im Fond dagegen deutlich weniger und der Kofferraum war mit einem Volumen von 445 bis 1.235 Litern im Segment der Mittelklasse-Kombis vergleichsweise mickrig. Dafür glänzte der Innenraum mit viel Aluminium und sportlichen Rundinstrumenten. Die Verarbeitung war immer noch nicht auf dem Niveau, das man von einem mindestens 25.850 Euro teuren Auto erwarten konnte. Die mäßige Qualität schlug sich auch in TÜV-relevanten Mängeln nieder, was dazu führte, dass die TÜV-Statistik der siebenjährigen Alfa Romeo 159 Sportwagon-Modelle weit hinter denen eines 3er BMWs oder einer Mercedes C-Klasse zurückblieb – nur 58,5 Prozent aller geprüften siebenjährigen Alfa Romeo 159 waren mängelfrei.
Bei der Sicherheit schnitt der Alfa Romeo 159 Sportwagon sehr gut ab und holte im Euro-NCAP-Crashtest die Höchstwertung von fünf Sternen. Auch der Kinderschutz fiel mit vier von fünf Sternen gut aus. Lediglich beim Fußgängerschutz erlaubte sich der Alfa Romeo 159 Sportwagon mit einem Stern eine Schwäche. Sieben Airbags und serienmäßiges ESP vervollständigen die gute Sicherheitsausrüstung.
Fazit zum Alfa Romeo 159 Sportwagon (Typ 939)
Der Alfa Romeo 159 Sportwagon sah chic aus und bot einiges an Ausstattung, war aber kein Schnäppchen. Im Cockpit dominierten große Aluminiumflächen. Die Praktikabilität hatte ihre Schwächen, auf der Rückbank ging es eng zu und der Kofferraum war mit einem Volumen von 445 Litern bis 1.235 Litern nicht besonders groß. Die Qualität im Alfa Romeo159 Sportwagon war alles andere als überragend, wie die TÜV-Bilanz des italienischen Kombis belegte. Bei den Motoren gehörten die gut zu fahrenden Diesel-Triebwerke zur begehrteren Variante. Sehr gut zum italienischen Kombi passte aber auch der 1.8l TBi-Turbomotor mit 200 PS.