Als die fünftürige Version des Alfa Romeo 147 im Mai 2001 die automobile Bühne betrat, war die Mission des kompakten Italieners klar. Er sollte Familien zum Kauf animieren, die von der leichten Zugänglichkeit des Fonds durch die beiden extra Türen profitierten. Tatsächlich aber waren die Platzverhältnisse auf der Rückbank so beengt, dass nur Kinder dort bequem sitzen konnten. Auch der Kofferraum war aufgrund seines vergleichsweise geringen Volumens von 280 Litern (später 292 Liter) und der hohen Ladekante nur bedingt alltagstauglich.
Benziner mit hohen Ölverbrauch
Von der berühmten Tradition der quirligen Triebwerke waren die Benziner-Motoren des fünftürigen Alfa 147 ein Stück weit entfernt und verbrauchten außerdem bei sportlicher Fahrweise recht viel Öl. Vor allem das 2,0-Liter-Twin Spark-Triebwerk genehmigte sich eine Extra-Ration des Schmierstoffs. Besser schlugen sich die Dieselaggregate, deren Spritkonsum nicht überdurchschnittlich hoch war. Der 1.9 JTD 16V M-Jet-Diesel mit einer Höchstgeschwindigkeit 215 km/h etwa war mit einem Normverbrauch von 5,9 Litern ausgewiesen.
Das Fahrwerk des frontgetriebenen Alfa Romeo147 war straff ausgelegt, um eine sportliche Fahrweise zu ermöglichen. Eine Folge dieser Abstimmung war eine betonte Stuckerneigung der Vorderachse, die sich durch Vibrationen des Vorderwagens bemerkbar machte. Mit den Modellpflegen 2004 und 2006 gelang es den Ingenieuren dieses Phänomen etwas zu mildern, ganz verschwand es jedoch nie. Durch das elektronische Sperrdifferential Q2, das ab 2006 verbaut war, wurde der Alfa Romeo 147 deutlich agiler und die Untersteuerneigung reduziert.
Umfangreiche Ausstattung
Um mit den vielen Konkurrenten in der Kompaktklasse mithalten zu können, schnürte Alfa Romeo für den 147 ein umfangreiches Ausstattungspaket. Zur Serie gehörten Extras wie eine Klimaanlage oder eine Funkfernbedienung. Die Topausstattung enthielt unter anderem eine Zweizonen-Klimaautomatik, einen Tempomaten, ein Bose-Soundsystem mit CD-Radio und eine Lenkrad-Fernbedienung. Bei der Materialanmutung rüstete der italienische Automobilhersteller ebenfalls auf und veredelte das Cockpit mit unterschäumten Oberflächen und sportlichen Rundinstrumenten, die in tiefen Röhren lagen. Allerdings entsprach die Qualität des Alfa Romeo 147 nicht immer den selbst erhobenen Premium-Ansprüchen. Vor allem Rost an der Hinterachse fiel den TÜV-Prüfern immer wieder auf. Bisweilen trat Feuchtigkeit in den Innenraum ein und bei niedrigen Temperaturen knarzte auch gerne mal der Kunststoff.
Fazit zum Alfa Romeo 147 Fünftürer (937)
Der Alfa Romeo 147 war auch als Fünftürer der Beau unter den Kompaktwagen. Vor allem durch den Design-Kniff mit den „unsichtbaren“ Griffen in den hinteren Türen bekam der flotte Kompaktwagen eine coupéhafte Linienführung. Die nicht immer optimale Qualität trübte aber den guten optischen Eindruck. Die Ausstattung des Alfa Romeo 147 war umfangreich und in dieser Hinsicht bot der Italiener ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Benzinmotoren – vor allem der 2,0-Liter-Twin-Spark – sorgten aufgrund des hohen Öl- und Spritverbrauchs nicht immer für Freude. Das straffe Fahrwerk führte zu einer Stuckerneigung und Vibrationen im Vorderwagen. Die Untersteuerneigung wurde durch das elektronische Sperrdifferenzial Q2 im Jahr 2006 deutlich reduziert und auch das Fahrwerk wurde im Laufe der Jahre harmonischer abgestimmt.