Wenn eine Modellreihe eines Autos zwölf Jahre auf dem Markt und immer in den Verkaufslisten in der Spitzengruppe zu finden ist, ist das durchaus ein Qualitätsmerkmal. Genau das ist VW mit dem T5 Multivan gelungen. Der vielseitige Personentransporter war ein echter Bestseller und wurde deswegen 14 Mal in Folge von den Lesern der Fachzeitschrit „auto motor sport“ zum Van des Jahres gewählt.
Viele Motorisierungen
Obwohl die Anzahl der Basis-Triebwerke eher überschaubar war, gab es vor allem bei den Dieselmotoren einige Motorisierungen mit Vorderrad- und Allradantrieb, Handschaltungen, einer Automatik und später einem Doppelkupplungsgetriebe. Auch wenn bei den Diesel-Triebwerken der Verbrauchsunterschied nicht groß ist, empfiehlt es sich dennoch, die Motorisierungen nach der Modellpflege ins Auge zu fassen, gehen diese doch deutlich kultivierter zu Werke als die betagten Vorgänger mit Pumpe-Düse-Technik. Für die Benziner, die beim T5 Multivan eine untergeordnete Rolle spielten, gilt das ebenfalls, wobei der 2,0-Liter Motor mit Saugrohreinspritzung auch nach dem Facelift im Antriebs-Portfolio zu finden ist. Dagegen wurde der kräftige, aber durstige 3.2-Liter-V6 durch ein moderneres Zweiliter-TSI-Aggregat ersetzt.
Variantenreichtum
Der VW T5 Multivan punktete mit seinem großen Variantenreichtum. Neben verschiedenen Sitzplatz-Konfigurationen, die bis zu sieben Personen aufnehmen konnten, ließ sich der Volkswagen weiter aufrüsten oder mit einem um 40 Zentimeter verlängerten Radstand ordern. Ob eine Schiebetür oder zwei, elektrisch oder nicht, mit verschiebbarem oder fest installiertem Tisch, eine extra Heizung für den Fond – alles war möglich. Allerdings auch zu stolzen Preisen. Das Einstiegsmodell kostete zwar um die 29.000 Euro, war in der Grundausstattung aber auch sehr kärglich ausgestattet. Wer mehr Variabilität und Luxus wollte, musste dafür bezahlen. Auch als Gebrauchter ist der T5 Multivan alles andere als ein Schnäppchen und kostet teilweise mehr als ein Mercedes Viano.
Mit der Modellpflege des Jahres 2009 rückte nicht nur die Optik näher in Richtung der Pkw, auch das Interieur wurde aufgewertet. Das Cockpit ähnelte mehr dem des Golfs und der Innenraum war nun vollverkleidet. Die Qualität des Multivans war in Ordnung, nur bei der Elektrik und dem Fahrwerk fanden die Dekra-Prüfer hin und wieder Mängel. Außerdem auffällig: rissige beziehungsweise poröse Bremsschläuche. Im Euro-NCAP-Crashtest schnitt der T5 Multivan mit vier von fünf möglichen Sternen ebenfalls nicht überragend ab, vor allem der unzureichende Fußgängerschutz sorgte für Missfallen.
Fazit zum VW T5 Multivan
Mit dem VW T5 Multivan macht man wenig falsch: eine vernünftige Qualität, hohe Variabilität und ein gutmütiges Fahrverhalten zeichneten den 4,89 Meter langen Personentransporter aus. Allerdings gehörte der T5 Multivan auch zu den teuren Vertretern seiner Zunft, was sich noch heute in den soliden Gebrauchtwagenpreisen bemerkbar macht. Sowohl bei den Motoren als auch beim Interieur oder der Technik stellte die Modellpflege, die im Jahr 2009 stattfand, eine Verbesserung dar.