Schon die erste Generation des Superbs von 2001 verkörperte das, was Kunden an dem Modell noch heute mögen: ein klares, schnörkelloses Design, ein funktionaler, geräumiger Innenraum und solide Technik, die größtenteils der Konzernmutter VW zu verdanken ist.
So basierte die erste Generation noch komplett auf dem damaligen VW Passat, mittlerweile bedienen sich die Tschechen aber auch je nach Bedarf aus dem Baukasten des Konzerns. Seine Premiere gab der aktuelle Superb, damals wie heute vom Hersteller als Auto der oberen Mittelklasse beworben, auf der IAA in Frankfurt im Jahr 2011. Im darauffolgenden Frühjahr kam zunächst die Limousine auf den Markt – zu Preisen von deutlich unter 23.000 Euro für die Einstiegsversion. Mehr als konkurrenzfähig. Stärkster Motor war ein V6 mit 193 PS aus 2,8 Litern Hubraum. Im Angebot waren auch zwei durchzugskräftige Turbodiesel.
Zweite Generation schlägt den Erfolgsweg ein
Wohl auch wegen des fehlenden Kombis verkaufte sich der Superb I recht schlecht. Binnen sieben Jahren wurden nur gut 130.000 Einheiten abgesetzt. Daran änderte auch das sehr gute Platzangebot im Fond sowie der mit 462 Litern schon recht große Kofferraum nichts. Und auch die luxuriöse Ausstattung in der Optionsliste mit Beinauflage für den Beifahrer, Holzdekor, Ledersitzen oder auch das große Glasschiebedach halfen da ebenso wenig wie das Facelift von 2006.
Der Erfolg kam erst mit der zweiten Generation 2007, die auch als Kombi angeboten wurde. Auf dem Genfer Autosalon wurde die Neuauflage enthüllt, bei der erstmals bei Škoda adaptive Scheinwerfer zum Einsatz kamen. Bei den Motoren blieb Škoda seiner Linie mit konventionellen Aggregaten treu. Wobei der stärkste ab Ende 2008 nach wie vor der Sechszylinder V6 FSI 4x4 mit 260 PS war, der zu seiner Zeit zu Preisen ab 34.790 Euro als „teuerster Škoda aller Zeiten“ galt. Insgesamt reichte das Leistungsspektrum der drei Diesel- und Benzinmotoren von 105 PS bis 260 PS.
Alternative Antriebe waren noch nicht in aller Munde, aber die Senkung des CO2-Ausstoßes war schon ein Thema. Eine aerodynamisch optimierte „Green Line“-Variante des 1,9-Liter-Turbodiesels sollte es 2008 mit einem Normverbrauch von 5,1 Litern (CO2: 136 g/km) richten.
Extras für mehr Komfort bei der Beladung
Im September 2009 auf der IAA wurde dann der erste Superb Combi vorgestellt. Eckdaten: gleiche Technik wie in der Limousine, Kofferraumvolumen von 633 Litern bei einer Fahrzeuglänge von 4,84 Metern, aber vor allem eine ungleich größere Begehrlichkeit. Versüßt und vereinfacht werden sollte der Kombi-Alltag des Kunden durch Extras wie ein automatisch ausfahrbarer Ladeboden, elektrische Heckklappe oder ein automatisches Laderaumrollo.
Zu weiteren Komfortextras zählten ein Panoramadach sowie der schlüssellose Zugang, beides erstmals bei der tschechischen Marke zu haben. Aufpreis kostete wie bei der Limousine der Allradantrieb und das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe aus dem VW-Regal. Die Dachreling dagegen – für Kunden mit gesteigertem Transportbedarf – kam als Serienausstattung.
Dem Individualisierungstrend und der SUV-Mode entsprach Škoda ab 2012 mit Offroad-Paketen für die Limousine und zwei Jahre später auch für den Combi. Die Scout-Versionen trugen Kunststoffplanken auf der Karosserie, fuhren mit erhöhter Bodenfreiheit, Unterbodenschutz für den Motorraum und Allradantrieb. Auch als besonders luxuriös ausgestattete Version gab es das Fahrzeug zu kaufen, sie wurde nach den Vornamen der Unternehmensgründer „Laurin & Klement“ genannt und kamen mit brauner Lederausstattung, 18-Zoll-Felgen, Sitzheizung, Klimaautomatik.
Spritsparende GreenLine-Version kratzt an der 4,0-Liter-Marke
Das Facelift von 2013 brachte neben einem leicht gestiegenen Basispreis die üblichen optischen Änderungen an Fahrzeugfront und -heck, LED-Rückleuchten und erstmals als Zusatzausstattung einen Park-Lenk-Assistenten oder einen Beifahrersitz, den man von hinten elektrisch verschieben konnte.
Außerdem wurden einzelne Motoren auf größere Sparsamkeit getrimmt. Der Turbodiesel GreenLine mit 105 PS begnügte sich jetzt mit einem Normwert von 4,2 Litern (CO2-Ausstoß: 109 g/km). Der durstigste Superb wurde mit 9,3 Litern und einem CO2-Ausstoß von 217 g/km geführt.
Die dritte Generation des Superb kündigte sich stilistisch mit der Studie Vision C auf dem Genfer Autosalon 2014 als Coupé an – von dem es bis heute allerdings keine Serienversion gibt. Stattdessen wurde das Flaggschiff ab Sommer 2015 in bewährter Weise wieder als Limousine und Kombi in den Handel geschickt, allerdings stark modernisiert, wie sich an der Auswahl der zeitgemäßen Assistenzsysteme zeigte.
Das Zeitalter der digitalen Assistenzsysteme beginnt
Verfügbar war erstmals ein adaptiver Tempomat, der bei Bedarf bis zum Stillstand bremst (Stau-Assistent) oder ein adaptives Dämpfungssystem mit einstellbarer Federungscharakteristik. Die aktuelle Auflage konnte erstmals auch Smartphone-Inhalte per Mirror-Link aufs zentrale Display spiegeln. Neu in der Optionsliste war zudem ein LTE-Hotspot. Zur umfangreichen Sicherheitsausstattung gehört eine serienmäßige City-Notbremse.
Preislich sortierte sich das um acht Zentimeter auf 4,86 Metern Länge und auch in der Breite gewachsene Auto mit einem Basispreis von rund 24.500 Euro (Aufpreis Combi: 1000 Euro) teurer als zuvor – im Vergleich zu einem Passat aber immer noch recht niedrig. Auch das Ladevolumen wuchs sowohl bei der Limousine mit 635 Litern wie auch beim Kombi mit 660 Litern auf neue Topwerte.
Während sich das geschliffene Design des Mittelklasseautos mit viel scharfen Sicken im Blech nur dezent weiterentwickelte, wurde das Motorenprogramm komplett neu aufgelegt und bot erstmals auch eine Zylinderabschaltung. Wichtigste Änderung: Škoda nahm zwar den V6-Benziner aus dem Angebot, dennoch verschob sich das Leistungsspektrum mit Werten von 120 PS bis 280 PS nach oben. Zugleich hatte Škoda am Gewicht gearbeitet und das Auto um bis zu 75 Kilogramm leichter gemacht. Ergebnis: gesunkene Normverbräuche. Als genügsamsten Motor vermarktet Škoda den Einstiegsdiesel mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,7 Litern Diesel (CO2: 96 g/km) nach Norm.
Škoda Superb in der 4. Generation: gleiches Konzept, neuer Look
2024 geht Škoda neue Generationen ihrer Modelle an, da darf der Superb natürlich nicht fehlen. Ebenso wie der kleine Bruder, der Octavia, kriegt der Superb eine neue Optik im Markendesign: Eine kantige Front und schmale Scheinwerfer lassen den Superb moderner und sportlicher wirken. Unter der Haube bleibt es vielseitig: Zu dem gewohnten Programm aus Diesel- und Benzinmotoren kommen Mild- und Plug-In-Hybride hinzu. Die Leistung reicht damit von 150 bis 265 PS je nach Modell: Eine kleinere Spanne als beim Vorgänger, dafür ist in der Basisversion mehr Leistung enthalten.
Das Konzept bleibt das gleiche: Der Superb ist weiterhin ein großartiger Alltagsbegleiter mit einem soliden Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Kofferraumvolumen wächst von 660 auf 690 Liter (Combi), die Anhängelast geht hoch bis auf 2.200 kg (Diesel mit Allradantrieb) und der Preis beginnt bei ca. 39.000 Euro (Limousine). Mit diesen Eckdaten und modernen Annehmlichkeiten wie Touchscreens, adaptiven Dämpfern und Sicherheitsystemen wie Notbrems- oder Spurhalteassistenten ist eines klar: Auch der vierte Škoda Superb muss sich vor Alternativen von Mercedes, BMW und Audi nicht verstecken.