Den leidgeprüften Opelanern muss es wie ein strahlender Hoffnungsschimmer erschienen sein, dass ihr neues Mittelklassemodell Insignia schon kurz nach Verkaufsstart im November 2008 zum „Auto des Jahres 2009“ gekürt wurde. Zuerst war er als viertürige Stufenheck- und fünftürige Schräghecklimousine, dann mit vier Monaten Abstand als Kombi, auf dem Markt erschienen. Bei der Gelegenheit änderte Opel auch gleich seine traditionelle Kombi-Bezeichnung von Caravan in Sports Tourer. Dem gegenüber dem Vectra großzügig gewachsenen Insignia gab Opel sieben Motoren-Varianten mit, die im Frühjahr 2009 um weitere zwei ergänzt wurden, einen 180 PS starken Turbo-Benziner und einen Twin-Turbo-Diesel mit 190 PS. Dazu kamen ein emissionsarmer ECOFLEX-Dieselmotor und der 2,8-Liter-V6 OPC-Motor. Insgesamt bot Opel für den Insignia A damit elf Benzinmotor- und 10 Dieselmotor-Varianten an, die ein Leistungsspektrum zwischen 120 und 325 PS abdeckten.
Zusammen mit dem sportlichen Äußeren und vielen innovativen Ausstattungsmerkmalen, wie den Bi-Xenon-Scheinwerfern mit dynamischem Kurvenlicht oder einem Spurhalteassistenten, stieg die Verkaufszahl 2009 auf sensationelle 36.000 Einheiten – um bis zur Modellpflege 2013 langsam wieder auf knapp 17.000 zu sinken. Doch mit seinem großzügigen Preis-Leistungsverhältnis (Grundpreis: 22.700 Euro) hatte Opel den Durchbruch bei den gewerblichen Kunden, einer der wichtigsten Zielgruppen, geschafft.
Bei der Modellpflege wurde vor allem die Frontpartie um die Scheinwerfer aufgewertet. Zusätzlich wurden die Heckleuchten mit LED ausgestattet. Die sichtbarste Veränderung fand jedoch im Innenraum statt: Das wegen seiner Unübersichtlichkeit oft kritisierte Bediensystem wurde ausgetauscht und vereinfacht. 2013 komplettierte Opel die Insignia-Reihe mit dem Country Tourer, der mit mehr Bodenfreiheit, Radkastenverkleidungen und Unterfahrschutz dem Trend der Offroad-Kombis folgte. Ab dem Frühjahr 2015 stattete Opel den Insignia mit einem leiseren 170 PS starken Dieselmotor aus, der mit geringerem Verbrauch und höherer Leistung glänzte.
Mehr Leistung, mehr Komfort und mehr Platz
Ab Juni 2017 steht der Insignia B bei den Händlern, allerdings nur in zwei Varianten: Als Fließhecklimousine und als Kombi. Das Fließheckmodell, dem Opel den Zusatz Grand Sport gegeben hat, nähert sich stark einem eleganten Coupé an, das aus dem fast fünf Meter (4,89) langen Mittelklasse-Modell ein durchaus vorzeigbares Auto macht. Opel hofft damit wieder an die Erfolgsgeschichte des Insignia A anzuknüpfen. Mit einer Gewichtsersparnis von bis zu 200 Kilo gegenüber dem Vorgängermodell soll außerdem spritsparendes Fahren möglich sein.
Allerdings ist der Kofferraum um 50 Liter auf 490 Liter geschrumpft. Auch im Innenraum hat Opel aufgeräumt und hat die Bedienung des Bordcomputers vereinfacht. Bestimmte Elemente lassen sich jetzt auch im Armaturenbrett einblenden – oder per Head-up Display sogar auf die Frontscheibe. Wie bei den anderen aktuellen Modellen ist auch wieder Opels Internetdienst OnStar dabei.
Im letzten Jahresviertel soll die Kombi-Variante des Insignia als Sports Tourer zu den Händlern rollen. Hier dagegen wird der Kofferraum auf bis zu 1640 Liter anwachsen – leider ebenso wie der Preis. Und gegen Jahresende soll dann auch die SUV-nahe Variante Country Tourer zu kaufen sein, versprechen die Rüsselsheimer.