Als Nachfolger des Modells Xsara stellte Citroën den C4 auf dem Pariser Salon 2004 vor. Technisch basierte der neue Kompakte auf dem 307 der Konzernmarke Peugeot. In zwei Karosserievarianten kam das Auto kurz nach der Messe im Winter in den Handel. Die 4,26 Meter lange Limousine orientierte sich an der Konkurrenz im Kompaktsegment, das einen Zentimeter längere Coupé war kantiger und mit vertikal abgeschnittenem Heck mutiger gezeichnet. Die Kofferraumgröße gab Citroën mit 320 bzw. 314 Litern an.
Vor allem bei der teils fast schon avantgardistischen Ausstattung punktete der C4: So war ein damals neuartiger Parfumspender an Bord, als technischer Assistent wurde als aufpreispflichtige Option der infrarot-basierte Spurführungsassistent AFIL eingeführt. Tempomat und Reifendruckkontrolle sowie elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung gehörten zur Serienausstattung. Ledersitze, Navi oder mitlenkende Bixenon-Scheinwerfer kosteten extra.
Anfangs wurde der C4 mit fünf Benzinern (88 PS bis 177 PS) und drei Dieselmototen ausgeliefert (90 PS bis 136 PS), wobei der schwächste noch ohne Partikelfilter auskommen musste. Zum ersten Facelift von 2008 kamen zwei zusammen mit BMW entwickelte Benziner mit 120 PS und 150 PS hinzu, der größere 2,0-Liter-Selbstzünder kam überarbeitet auf 140 PS. Die mit 227 km/h höchste Geschwindigkeit in einem Straßen-C4 bis heute erreichte der stärkere Benziner, während der sparsamste Diesel mit einem Normverbrauch von 4,7 Liter auf 100 Kilometer in der Liste stand. In Sachen Sicherheit punktete der C4 mit serienmäßig eingebauten sechs Airbags und dem Schleuderschutz ESP.
Der C4 Hymotion2 mit Diesel-Hybrid blieb eine Studie
Während die Baureihe in Sachen Persönenbeförderung bis dahin ein konventionelles Auto für bis zu fünf Insassen blieb, markierte der 2006 in Paris vorgestellte C4 Picasso als Siebensitzer (mittlerweile trägt der längere Siebersitzer den Beinamen Grand Picasso) Neuland. Auf 4,59 Meter Länge bot der Minivan weit mehr Raum, durch Umlegen der Sitze entstand eine durchgehende Ladefläche, die das Auto auch für Transportaufgaben prädestinierte. Das Ladevolumen belief sich auf 208 bis 1951 Liter. Neben der großen Windschutzscheibe konnten Kunden zusätzlich ein Panorama-Glasdach bestellen.
Das Motorenprogramm war gegenüber dem Grundmodell eingeschränkt. Neu eingeführt wurde eine Sechsstufen-Automatik. Ein auf 4,47 Meter gekürzter und 1000 Euro günstigerer Fünfsitzer mit der verschiebbarer Rückbank und einem Stauvolumen zwischen 500 und 1734 Litern wurde 2007 nachgereicht.
Zeitgleich mit dem Facelift von 2008 zeigte Citroën, dass ein C4 auch mit alternativem Antrieb fahren kann: Zur Messe brachte man den C4 Hymotion2 als Diesel-Hybrid-Studie mit, die nur 3,4 Litern verbrauchte (CO2-Ausstoß: 90 g/km). Kombiniert war ein 1,6 Liter großer Dieselmotor mit 110 PS mit einem 22 PS starken E-Motor. In den Verkauf ging das Auto nie – bis heute gibt es im C4 keinerlei alternative Antriebe – wenngleich Citroën, offenbar im Kontext der Dieselkrise beim aktuellen Modell zwei Selbstzünder aus dem Programm genommen hat.
Strategie ungewöhnlicher Extras
Mit der Einführung der zweiten C4-Generation 2010 ordnete sich Citroën vor allem bei der Auswahl an Karosserieaufbauten neu: Das Coupé wurde gestrichen (und ab 2011 durch den designlastigen DS4 ersetzt). Am klassischen Fünftürer und den Großraumvarianten hielt der Hersteller fest. Während der Kompaktwagen im Golf-Format neu aufgelegt wurde, wurden die Vans im Zuge einer Modellpflege renoviert.
Wie so oft zum Schichtwechsel legte der fünftürige Steilheck-C4, jetzt 4,33 Meter lang, ein leichtes Wachstum hin, was den Kofferraum von zuletzt 320 auf 408 Liter anschwellen ließ. Bei der Ausstattung verfolgte Citroën die Strategie ungewöhnlicher Extras in dieser Klasse fort und bot einen Tot-Winkel-Assistenten oder Massagesitze an.
Um den Verbrauch zu senken, kam erstmals eine Start-Stopp-Automatik in den C4, die zusammen mit Leichtlaufreifen und automatisiertem Schaltgetriebe den CO2-Ausstoß des verbrauchsgünstigsten Diesels zunächst auf 109 g/km senkte, später reichte Citroën weiter optimierte Motoren nach.
Der SUV währte nicht lange
Das Zeitalter der SUV brach in der Baureihe erst 2012 an – Jahre nach Einführung von Konkurrenten wie dem VW Tiguan oder dem Ford Kuga. Doch der C4 Aircross, baugleich mit dem Mitsubishi ASX, traf kaum auf Gegenliebe der Kundschaft – ungewöhnlich für das boomende Segment. Anfang 2017 wurde er vom deutschen Markt genommen.
Anders der gut laufende Picasso, der 2013 in zweiter Generation in den Handel kam. Zwar um vier Zentimeter in der Länge auf 4,43 Meter geschrumpft, bot er dank eines gestreckten Radstandes jetzt 537 Litern Kofferraum und mehr Raum für die Insassen.
Technische Neuerungen waren etwa ein Touchscreen im modernisierten Cockpit, Abstandstempomat, Gurtstraffer, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, USB-Anschluss und automatisches Fernlicht. Das Äußere, zum Beispiel die Front mit den schlitzförmigen Scheinwerfern, wurde stark modernisiert.
Sieben Sitze gegen Aufpreis
Auch dank eines Gewichtsverlustes von 140 Kilogramm, verbrauchten die Benziner und Diesel mit 92 PS bis 156 PS weniger Sprit; als Topwert nannte Citroën 3,8 Liter Diesel (CO2-Ausstoß: 98 g/km), den durstigsten Benziner gab die Marke mit 6,3 Liter an (CO2-Ausstoß: 145 g/km).
Der um fast 20 Zentimeter auf 4,60 Meter verlängerte Siebensitzer, der Grand Picasso, wurde 2013 nachgereicht und bot die gleiche Motorenpalette, aber einen Kofferraum von standardmäßig 645 Litern. Die zweite Sitzbank für die Plätze sechs und sieben wurde allerdings als aufpreispflichtiges Extra angeboten.
Ein Jahr später bewies Citroën mit dem C4 Cactus schon von außen sichtbaren Innovationswillen: Als Charakteristikum trug das Crossover-Modell seitliche Kunststoffpolster – zum Schutz des Blechs in Parklücken etwa. Das Auto war 4,20 Meter lang, wurde innen minimalistisch gestaltet und bekam auf Kundenwunsch statt der breiten Vordersitze eine durchgehende Sitzbank.
Unter der Haube des zwar robust aussehenden, aber konventionell frontgetriebenen Cactus gab es mit Dieseln und Benzinern gewöhnliche Kost – der Verbrauch wurde maßgeblich durch ein recht geringes Leergewicht gesenkt. So kam der effizienteste Diesel auf 3,2 Litern Diesel (CO2-Ausstoß: 82 g/km). Preislich sortierte sich der Cactus unterhalb des konventionellen C4 ein. Vom Cactus erbte das Grundmodell 2014 Dreizylindermotoren, die es erstmals nun auch dort gab und den Verbrauch gegenüber den Vierzylindern signifikant senkten.
Sein aktuelles Facelift erhielt der Golf-Konkurrent der Franzosen zum Frühjahr 2015. Die Sitze wurden komfortabler, das Fahrwerk straffer und damit das Fahrverhalten agiler und spaßbetonter. Erneuert wurden auch die Lichtsignatur, die Heckleuchten (nun mit 3D-Effekt) und die Motorenpalette, die seitdem komplett die Euro-6-Abgasnorm erfüllt.