Das Auto zeichnete sich durch gestreckte Linien, große Fensterflächen und eine tiefe Gürtellinie aus, für dessen Gestaltung das Team um den französischen Designer Paul Bracq verantwortlich zeichnete. Zu den typischen Elementen zählten die Doppelscheinwerfer und der "Hofmeisterknick" in der C-Säule. BMW sprach von einer Balance zwischen Sportlichkeit und Eleganz und untermauerte dies mit für die Zeit kräftigen Motoren. Gegen den "/8" genannten Mercedes W 114/W 115 oder den Audi 100 sollte der 5er vor allem mit mehr Dynamik punkten.
Den Anfang machten der 520 mit 115 PS und der 520i mit 130 PS, damals noch jeweils aus vier Zylindern. Der Einstiegspreis lag bei 14.490 D-Mark. Schon im gleichen Modellzyklus folgten BMW-typische Sechszylinder-Aggregate. Der 525 von 1973 leistete bereits 145 PS. Das Topmodell der Baureihe, der M535i mit 218 PS, kam 1980 auf den Markt, auf die Räder gestellt von der 1972 gegründeten BMW Motorsport GmbH. Vom ersten 5er verkaufte BMW insgesamt 700.000 Einheiten.
Zwei Jahre später, 1982, stellt BMW die zweite Generation des 5er auf einem neu entwickelten Fahrwerk vor. Markanter gestaltet als der Vorgänger, aber in den Dimensionen nahezu identisch, bot er mehr Platz im Innenraum. Zu den technischen Neuerungen zählten Antiblockiersystem, Bordcomputer oder jetzt elektronische Benzineinspritzung. Und: Der erste Dieselmotor zog unter die Haube ein. Auch das erste richtige M-Modell ließ nicht lange auf sich warten.
Abgeleitet vom legendären M1
Zur Markteinführung starteten zunächst Benziner mit 90 PS bis 184 PS. Es folgte 1983 der BMW 524td, dessen Turbodiesel-Reihensechszylinder aus 2,4 Litern 115 PS entwickelte. Ein Jahr später rückte der 218 PS starke BMW M535i nach. Und schließlich präsentierte die Motorsport GmbH 1985 den ersten M5. Dessen Reihensechszylinder-Motor mit Vierventiltechnik und sechs Drosselklappen war von der Antriebseinheit des BMW M1 abgeleitet und leistete 286 PS - ein reinrassiger Sportwagen. Auf der anderen Seite gab es mit dem 525e aber auch einen "Sparbenziner", der aus 2,7 Litern Hubraum 125 PS schöpfte und seine Kraft über ein 5-Gang-Getriebe mit Schongang für geringen Kraftstoffverbrauch verteilte. Mit 722.000 verkauften Einheiten übertraf die zweite Generation des 5er die erste leicht.
Im Jahr 1988 kam die vor allem in der Länge gewachsene dritte Auflage des 5er auf den Markt, die es erstmals auch als Kombi gab. Kernmotor war nach wie vor der Reihensechszylinder. Neben den Vierzylindern der sparsamsten Modelle zogen 1992 mit 530i und 540i aber auch Motoren mit acht Brennkammern und 218 PS bzw. 286 PS ein, die nur noch durch den M5 mit 315 PS und später 340 PS getoppt wurden. Mit 250 km/h waren die M-Modelle auch die schnellsten Versionen des dritten 5er. Schnellster Diesel war der 525tds mit 143 PS, der auf maximal 207 km/h beschleunigte. Einstiegsvariante war der Vierzylinder 518i mit 113 PS.
Das Fahrwerk des dritten 5er konnte auf Wunsch um elektronisch gesteuerte Dämpfer ergänzt werden, optional war auch eine geschwindigkeitsabhängige Lenkunterstützung, Servotronic genannt, verfügbar. Neu war zusätzlich zum Antiblockiersystem ABS die Automatische Stabilitätskontrolle ASC. 1991 kam als Neuerung im 5er der elektronisch gesteuerte Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterrädern hinzu. Äußerlich am sichtbarsten war aber, dass es den 5er jetzt auch als Fünftürer gab: Der Touring genannte Kombi wurde 1991 enthüllt, von Beginn gab es eine Niveauregulierung an der Hinterachse. Auch die Erdgasvariante des 5er 518g war dem Touring vorbehalten. Mit 1,3 Millionen Einheiten setzte die dritte Auflage einen neuen Verkaufsrekord.
Leichtbau wird wichtiger
Wiederum auf der IAA stellte BMW 1995 die vierte Generation des 5er vor. Erstmals erhielten die Doppelrundscheinwerfer eine Glasabdeckung, der Innenraum bot mehr Platz und Multifunktionslenkrad oder Navigationssystem konnten bestellt werden. Besonders stolz war der Hersteller, dass der 5er als "weltweit erstes Großserienautomobil" mit einem Leichtmetallfahrwerk vorfuhr. Die über die Bauzeit angebotenen Benziner gaben je nach Ausführung von 150 PS (520i) bis 286 PS (540i) ab. Die Diesel kamen auf 136 PS (520d) bis 193 PS (530d). Die Höchstgeschwindigkeiten wurden mit 206 km/h bis 250 km/h angegeben. 1998 kam der neue M5 mit dem bisher stärksten BMW-Serienmotor hinzu. Sein V8 brachte es auf sagenhafte 400 PS und einen Wert von 5,3 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Mit 1,47 Millionen Einheiten verzeichnete BMW zum Ende der Bauzeit erneut einen Absatzrekord.
Die 2003 vorgestellte fünfte Generation des 5er markiert den Eintritt ins Zeitalter der modernen Assistenzsysteme wie eine adaptive Geschwindigkeitsregelung und ein Nachtsichtgerät. Das Bediensystem iDrive war nun serienmäßig an Bord. Auch das Design der Neuauflage war im Vergleich eher progressiv und die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse war nun besser als je zuvor – was den Fahreigenschaften zugutekam.
Ein erstes Hybridmodell
In die gleiche Kerbe schlugen die Aktivlenkung und das System Adaptive Drive mit elektronischer Dämpferverstellung und Wankstabilisierung. Kunden konnten erstmals ein Head-up-Display oder das System BMW Night Vision, ein Nachtsichtgerät, bestellen – ebenso eine aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stopp-&-Go-Funktion sowie eine Spurverlassenswarnung. Motorenseitig brachten es die Benziner auf 170 PS bis 507 PS im erstmals auch als Touring verfügbaren M5, der jetzt als Zehnzylinder ausgelegt war. Der V10-Hochdrehzahlmotor mit Einzeldrosselklappen und dynamikoptimierter Ölversorgung wurde eigens für das Modell entwickelt. Die Diesel kamen über die Bauzeit auf 163 PS bis 286 PS.
Ab 2007 bemühte sich BMW unter dem Marketingbegriff "EfficientDynamics" um Spritsparmaßnahmen und die Senkung des CO2-Austoßes. Dazu zogen unter anderem Bremsenergie-Rückgewinnung, Schaltpunktanzeige, aktive Luftklappensteuerung oder bedarfsgerecht gesteuerte Nebenaggregate ein. Damit erreichte der 520d mit 177 PS im EU-Testzyklus einen Verbrauchswert von 5,1 Litern je 100 Kilometer (CO2-Wert: 136 g/km) - laut BMW damals ein Bestwert im Segment.
Nummer sechs des 5er betrat 2010 die Bildfläche, die Neuauflage brachte die Karosserievariante Gran Turismo (GT) und ein erstes Hybridmodell. Auf den Markt kam die in Länge (4,90 Meter) und Breite (1,86 Meter) gewachsene Neuauflage mit zunächst vier Benzin- und zwei Dieselmotoren, die eine Leistungsspanne von 204 PS bis 407 PS abdeckten. Auch für die Modelle mit Automatikgetriebe bot BMW jetzt eine Start-Stopp-Funktion an. Verbrauchsgünstigster Motor war mit 4,1 Litern der Reihenvierzylinder im 2014 eingeführten 520d mit 190 PS.
Erstmals rast ein 5er in unter 4 Sekunden auf 100 km/h
Stärkster der konventionellen 5er war der 550i mit einem bis zu 550 PS starken V8 mit Biturbo, zu dem sich 2014 ein 600 PS starker M5 gesellte, der die vorigen Ausbaustufen des V8 mit 550 PS und 575 PS ablöste. Der M5 entwickelte 700 Nm Drehmoment, raste mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Hinterradantrieb in 3,9 Sekunden auf 100 km/h und wurde mit einem Normverbrauch von 9,9 Litern angegeben.
Das Gegenstück kam 2012 mit dem Active Hybrid 5 auf den Markt, dessen 3,0 Liter großer Reihensechszylinder mit einem Elektromotor gekoppelt wurde und dem Auto so 340 PS Systemleistung schenkte. Bis Tempo 60 und vier Kilometer konnte das Hybridmodell rein elektrisch fahren. Als Verbrauchswert gab BMW 6,4 Liter an. Nur mussten Kunden einen Aufpreis von rund 12.000 Euro gegenüber einem vergleichbaren 535i einkalkulieren.
Während das Ladevolumen des zur Jahresmitte 2010 eingeführten Touring auf 560 Liter wuchs, bot BMW bereits ab 2009 den 5er GT als Variante mit mehr Stauraum an: Sein Ladeabteil variierte dank einer verschiebbaren Rückbank zwischen 440 Litern und 590 Litern. Die Limousine gab BMW mit 520 Litern an. Mit einer ganzen Reihe an Fahrassistenzsystemen zeigte sich die Baureihe am Puls der Zeit. Bestellbar waren unter anderem Spurhalte- und Nachtsichtassistent, Rückfahrkamera und 360-Grad-Surround-View oder adaptives Kurvenlicht. Zum Faceliftjahrgang 2013 gab es unter anderem Xenon-Scheinwerfern serienmäßig.
Die aktuelle, siebte Generation vom BMW 5er kam im Februar 2017 in den Handel – zunächst als Limousine. Der Touring mit 570 Liter Ladevolumen soll im Sommer nachrücken, auch ein GT ist wieder geplant. Zu Basisausstattung zählen LED-Scheinwerfer, City-Notbremse, Müdigkeitswarmer, automatischer Spurwechsel, Querverkehrswarnung oder adaptiver Tempomat, der bis 250 km/h funktioniert. Verbrauchskönig ist das Plug-in-Hybridmodell 550e mit einem Normwert von theoretischen 1,9 Liter Super. Topmodell ist derzeit noch der M550i xDrive, 2018 soll die Neuauflage des M5 folgen.