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Fahrradladen mit E-Bikes
Quelle: Daniel Geiger
Wer ein neues E-Bike kaufen möchte, sollte sich genügend Zeit nehmen. Denn es gibt dabei viel zu beachten.

Ein neues Fahrrad zu kaufen ist immer etwas Spannendes. Gut aussehen soll das neue Modell. Praktisch soll es sein. Schnell, leicht – und am besten noch günstig. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass vor allem der Kauf von hochpreisigeren Zweirädern eine komplexe Entscheidung ist. Beim E-Bike gilt das besonders, denn die Durchschnittspreise von Pedelecs sind nicht nur höher als die von klassischen Bikes, sondern die Technik ist aufgrund der elektronischen Komponenten auch deutlich umfangreicher. 

Wenn Du Dir ein neues E-Bike kaufen willst, ist es daher wichtig, dass Du auf Deinem Weg in die Elektromobilität gut informiert bist. 

E-Bike Fahrer mit Hund
E-Bike Fahrer mit Hund
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Tipp 1: Zeit für die Entscheidung einplanen

 Für überstürzte Entscheidungen ist die Auswahl auf dem Markt inzwischen zu groß. Gleichzeitig unterscheiden sich die verschiedenen E-Bike-Kategorien recht deutlich. Ein Beispiel: Als Pendler wirst Du mit einem alltagstauglichen E-Bike viel glücklicher werden als mit einem extrem sportlichen E-Mountainbike. Hinzu kommen die feinen Unterschiede, die es zwischen den Modellen innerhalb der Kategorien gibt. E-City-Bikes sind beispielsweise mit und ohne Gepäckträger erhältlich sowie mit und ohne integrierten Akku. Kurzum: Nimm Dir für den E-Bike-Kauf Zeit und überlege Dir genau, wofür Du das Pedelec verwenden möchtest. 

Tipp: Idealerweise fährst Du die Kategorie E-Bike einmal zur Probe. Bei einigen Händlern kannst Du nach einer Wochenend-Miete fragen, um Dein Wunschrad für einen längeren Zeitraum auszuprobieren. Klar wird hier nicht immer genau Dein E-Bike als Mietrad zur Verfügung stehen. Aber einzelne Komponenten oder die Rahmengeometrie lassen sich so prima abschätzen.

Tipp 2: Den Einsatzbereich definieren

 Das Festlegen des Einsatzbereiches ist direkt der zweite Tipp. Inzwischen gibt es so gut wie jede Fahrrad-Kategorie auch für die elektrische Variante – angefangen bei klassischen Pendlerrädern über sportliche E-Rennräder bis hin zu praktischen E-Lastenrädern. Überlege Dir genau, welche Kriterien Dein zukünftiges Pedelec erfüllen soll. Folgende Fragen solltest Du Dir in diesem Schritt stellen:

  • Was will ich mit meinem Elektrorad machen?
  • Wie lang werden meine Touren sein?
  • Auf welchem Terrain werde ich unterwegs sein?

Die Antworten sollten die Auswahl der verschiedenen E-Bike-Typen deutlich reduzieren. Wenn Du beispielsweise ein E-Bike für den täglichen Arbeitsweg suchst, dieser zehn Kilometer lang und ausschließlich asphaltiert ist, dann ist ein City-Modell mit Gepäckträger wahrscheinlich eine gute Wahl. Brauchst Du ein Gefährt für lange Touren mit Feldwegen, sollte es ein Trekking-E-Bike, ein SUV-E-Bike oder vielleicht ein E-Gravelbike sein. 

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Tipp 3: Es muss nicht immer der stärkste Motor sein

Der Motor ist das Herz eines jeden E-Bikes. Kein Wunder, sorgt er doch erst dafür, dass das Elektrorad seinen Namen verdient. Es überrascht deshalb wenig, dass der Antrieb beim E-Bike-Kauf eine große Rolle spielt. Für einige Nutzer ist die Motorenmarke sogar wichtiger als die Fahrradmarke – Stichwort „Bosch E-Bike“. Wenn Du den Einsatzbereich Deines zukünftigen Partners definiert hast, ist der Motor daher die nächste Entscheidungsgröße. Neben der Motorenmarke spielt auch das Können der „Power Unit“ eine Rolle. Folgende Fragen solltest Du vor dem Kauf beantworten können:

  • Auf welchem Terrain werde ich unterwegs sein?
  • Soll es ein Front-, Mittel- oder Heckmotor sein?
  • Wie viel Unterstützung brauche ich?

Unser Tipp: Überlege Dir genau, ob Du den stärksten Motor mit Drehmomenten jenseits der 80 Newtonmeter brauchst. Insbesondere wenn Du nur in der Stadt oder auf dem platten Land unterwegs bist, reicht Dir ein kleinerer Antrieb mit 30 bis 40 Newtonmetern sehr wahrscheinlich aus. Der Vorteil: Kleinere Motoren ziehen weniger Strom – und sind unauffälliger ins Bike integriert.

Tipp 4: Reichweite ist schön – aber nicht alles

 Das Gleiche gilt auch für die Reichweite. Klar, eine riesige Reichweite ist immer entspannter, da Du das E-Bike weniger aufladen musst. Aber in den meisten Fällen ist sie nicht notwendig. Wenn Du Dein E-Bike zum Beispiel nur 15 Kilometer am Tag benutzt, reicht ein kleiner Akku vollkommen aus. Der Vorteil: Mit einer kleineren Batterie ist Dein E-Bike höchstwahrscheinlich agiler und leichter. Das ist besonders von Vorteil, wenn Du Dein Rad öfter hochheben oder tragen musst. Beherzige bei der Akku-Entscheidung daher folgende Tipps:

  • Reichweite: Wähle einen Akku, der in Sachen Reichweite Deine längsten Strecken abdeckt.
  • Ladeort: Überlege Dir, ob Du den Akku am E-Bike oder in der Wohnung laden willst/kannst/musst.
  • Entnahme: Recherchiere, wie einfach Du den Akku vom E-Bike entnehmen kannst.
  • Intern oder extern: Entscheide, ob Du eine integrierte oder eine externe Batterie willst. 

Achtung: Plane dennoch immer etwas Puffer ein. Die angegebene Reichweite eines E-Bikes kann variieren, abhängig von Faktoren wie Fahrergewicht, Gelände und Wetterbedingungen sowie Alterung des Akkus.

Tipp 5: Die Must-haves definieren

 Notiere Dir, welche Features Dein E-Bike unbedingt haben muss. Dazu können bestimmte Bremsen, eine Federung, die Beleuchtung oder ein spezielles Schaltungssystem gehören. Ein begehrtes Feature ist aktuell ein sogenannter Riemenantrieb: Dabei handelt es sich um eine Alternative zur herkömmlichen Fahrradkette, die als besonders leise, sauber und wartungsarm gilt. Auch andere Ausstattungsmerkmale wie ein stabiler Gepäckträger gehören zu den Must-haves. Eine solche Liste hilft Dir, Deine Suche zu fokussieren und Modelle auszuschließen, die Deine Kriterien nicht erfüllen. Typische Features sind:

  • Schaltgruppe und Komponenten: Hast Du hier Vorlieben? Willst Du zum Beispiel ein E-Bike mit Shimano-Komponenten? 
  • Kette oder Riemenantrieb: Welche Antriebsform wünschst Du Dir? Zur Sicherheit beide Varianten Probe fahren.
  • Gepäckträger: Willst Du ein E-Bike mit Gepäckträger? Soll es ein Heckgepäckträger sein oder brauchst Du einen zusätzlichen Frontgepäckträger?
  • Anschraubpunkte: Sind Dir weitere Montagepunkte wichtig – etwa für Bikepacking-Taschen?
  • Komfort: Suchst Du ein E-Bike mit ergonomischen Komponenten – etwa mit einem speziellen Sattel oder speziellen Griffen?
  • Smarte Funktionen: Es gibt eine App vom Hersteller oder Motorenlieferanten, mit der Du am E-Bike Einstellungen vornehmen oder die Fahrt überwachen kannst.
Ein Mann fährt auf einem E-Bike
Quelle: Daniel Geiger
Wenn Du ein neues Rad kaufst, solltest Du Dir vorher überlegen, über welche Ausstattungsmerkmale dein Zweirad verfügen soll.

Tipp 6: Grenze die Markenauswahl ein

 So gut wie jede Fahrradmarke hat inzwischen E-Bikes im Sortiment. Zudem gibt es immer mehr Firmen, die sich sogar ausschließlich auf die Produktion von Elektrofahrrädern konzentrieren. Fragen, die Du Dir an diesem Punkt stellen kannst:

  • Von welcher Marke soll mein E-Bike stammen?
  • Was zeichnet diese Marke aus?
  • Gibt es Marken, die ähnliche Modelle oder Serviceleistungen im Angebot haben?

Ein weiterer Tipp: Informiere Dich über verschiedene E-Bike-Marken und deren Ruf in Sachen Qualität und Kundenservice. Manche Marken bieten besondere Garantien oder Serviceleistungen, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen können.

Tipp 7: Behalte Budget und Kosten im Blick

Setze Dir ein klares Budget für den Kauf. E-Bikes sind im Schnitt deutlich teurer als herkömmliche Fahrräder, daher ist dieser Punkt besonders wichtig. Zum Vergleich: Laut den aktuellen Marktdaten des Zweirad-Industrie-Verbands beträgt der durchschnittliche Verkaufspreis eines klassischen Fahrrads derzeit 500 Euro. Bei E-Bikes liegt der Durchschnittspreis bei 2.800 Euro. Auch ein Preisvergleich zwischen verschiedenen Marken, Modellen und den jeweiligen Ausstattungsvarianten lohnt sich. 

Wichtig: Bedenke auch Folgekosten wie Wartung, Reparaturen und möglicherweise den Austausch der Batterie nach einigen Jahren. Günstige Modelle können langfristig teurer werden, wenn sie häufiger repariert oder Teile ersetzt werden müssen.

Tipp 8: Achte auf Qualität

Bei der Budgetfrage solltest Du darauf achten, dass die Qualität nicht zu kurz kommt – vor allem, wenn Du ein E-Bike für den sportlichen Einsatz suchst. Denn bei ruppigen und schnellen Abfahrten in den Bergen sind etwa hochwertige Bremsen noch standfester als günstige Varianten. Es lohnt sich, ein wenig mehr zu investieren, um ein langlebiges, sicheres und zuverlässiges E-Bike zu erhalten. 

Wie sinnvoll es ist, die Komponentenlisten zu checken, zeigt ein Blick auf die Details. So ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn sowohl die Schaltung als auch die Bremsen aus einer Liga desselben Herstellers stammen. Das macht die Wartung und Ersatzteilsuche deutlich einfacher. Wenn an einem Bike zum Beispiel eine Shimano-XT-Schaltung montiert ist, sollte es auch Shimano-XT-Bremsen geben. Manche Hersteller weichen hier gerne aus und montieren Bremsen aus einer günstigeren Modellserie. 

Tipp 9: Bestimme die richtige Rahmengröße

Spätestens jetzt solltest Du die Auswahl deutlich eingegrenzt haben. Im besten Fall hast Du Dich schon für ein Modell entschieden. Der nächste Punkt ist nun die Wahl der richtigen Rahmengröße. Die richtige Größe und Passform des E-Bikes sind entscheidend für den Fahrkomfort. Miss Deine Schritthöhe, um die passende Rahmengröße zu finden:

  • Vorbereitung: Alles, was Du brauchst, ist ein Maßband und eine Wasserwaage oder ein vergleichbar gerades Buch.
  • Position: Stelle Dich barfuß mit dem Rücken an eine Wand. Deine Füße sollten etwa 15 Zentimeter auseinanderstehen.
  • Messen: Klemme die Wasserwaage oder das Buch zwischen Deine Oberschenkel, so hoch wie möglich. Bitte nun jemanden, von der Oberkante des Buches/der Wasserwaage senkrecht nach unten bis zum Boden zu messen. Das ist Deine Schritthöhe.
  • Umrechnen: Die umgerechnete Rahmengröße hängt vom Fahrradtyp ab. Die allgemeine Formel für die Umrechnung bei E-Bikes (insbesondere City- und Trekking-E-Bikes) lautet: Rahmengröße in cm = Schrittlänge in cm × 0,66

Wichtig: Je nach Hersteller, Modell und E-Bike-Typ kann es Unterschiede geben. Manche Firmen bieten auf ihren Websites sogar Größenrechner an. Vergleiche Deine Messergebnisse mit den Herstellerangaben, um die richtige Größe zu finden. Am besten ist es aber, wenn probegesessen werden kann. Selbst Nuancen bei der Geometrie können entscheidend dafür sein, ob Du auf Anhieb bequem sitzt oder eine lange Eingewöhnungszeit brauchst.

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Tipp 10: Denk an das passende E-Bike-Zubehör

Du hast Dein neues E-Bike gefunden? Gratuliere! Zu guter Letzt solltest Du über das passende Zubehör nachdenken. Dieses Equipment ist sinnvoll:

  • Möchtest Du zum Beispiel regelmäßig Gegenstände transportieren, sind Packtaschen für den Gepäckträger unerlässlich. 
  • Auch Schutzbleche, eine qualitativ hochwertige Beleuchtung und ein sicheres Schloss sind wichtige Zubehörteile. 
  • Wenn Du in bergigem Gelände unterwegs bist, könnte eine zusätzliche Federung interessant sein. 
  • Bedenke auch die Sicherheitsausrüstung wie Helm und gegebenenfalls Reflektoren. 
  • Überlege Dir, welche Extras Du wirklich brauchst und was Deine Fahrt sicherer und angenehmer macht.
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